Eine aktuelle Studie belegt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Spiegel im Körper und dem kognitiven Rückgang vorliegt, was auch mehrere Untersuchungen in diesem Bezug in der Vergangenheit bestätigt haben.
Diese früheren Untersuchungen wurden jedoch vorwiegend an Probanden aus der weißen Rasse durchgeführt. Deswegen sind die Wissenschaftler zur Schlussfolgerung gekommen, dass die Rolle des Vitamins D für die besseren kognitiven Fähigkeiten der Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen nicht vollständig eingeschätzt wurde, da z.B. die Spanier und die Afroamerikaner zu solchen, davon bedingten Erkrankungen mehr neigen.
Die Wissenschaftler haben sich zum Ziel gesetzt eine Erläuterung des Problems zu finden und den Zusammenhang zwischen dem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und den mit dem Alter auftretenden kognitiven Störungen bei älteren Menschen aus verschiedenen ethnischen Gruppen festzulegen.
Die vorliegende Studie wurde Online in der medizinischen Fachzeitschrift JAMA Neurology veröffentlicht. An der Untersuchung nahmen 382 Personen im Durchschnittsalter von 75,5 J. teil. Das demographische Bild der getesteten Gruppe sah so aus: 41,4% Vertreter der weißen Rasse, 29,6% Afroamerikaner, 25,1% Spanier und 3,9% Vertreter anderer ethnischen Gruppen.
Am Anfang der Untersuchung wurde bei 17,5% der Teilnehmer Demenz, bei 32,7% leichte Form von kognitiven Störungen diangnostiziert. Bei 49,5% der Probanden wurde ein gutes Wohlbefinden festgestellt. Folgende Anteile Vitamin-D-Mangel wurde bei den unterschiedlichen Gruppen festgestellt: 13,3% Vitamin-D-Mangel bei den Vertretern der weißen Rasse, 28,1% - bei den Spaniern und 42,5% - bei den Afroamerikanern. Die Personen mit Demenz wiesen den niedrigsten Vitamin-D-Spiegel auf.
Bei den Personen mit hohem Vitamin-D-Spiegel im Organismus wurden während des 5-jährigen Verlaufs der Untersuchungen wesentlich langsamere Rückgänge des episodischen und semantischen Gedächtnises sowie der Exekutivfunktionen festgestellt.
Ein höherer kognitiver Rückgang wurde bei den Personen mit Vitamin-D-Mangel im Gegenteil zu den Personen mit höherem Vitamin-D-Spiegel beobachtet.
Die Verfasser der Studie belegen, dass „der größte, auf den Vitamin-D-Mangel zurückzuführende kognitive Rückgang das episodische Gedächtnis und die Exekutivfunktionen trifft“, d.h. diese Fähigkeiten, die im höchsten Zusammenhang mit Demenz stehen.
Die Verfasser erwähnen, dass „der Vitamin-D-Mangel die kognitiven Fähigkeiten wesentlich beeinflusst“ auch wenn in der Analyse keine Patienten mit Demenz eingeschlossen sind.
Miller JW, Harvey DJ, et al. Vitamin D Status and Rates of Cognitive Decline in a Multiethnic Cohort of Older Adults. JAMA Neurol. Published online September 14, 2015. Doi: 10.1001/jamaneurol.2015.2115
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